Hinweise für Asana Übende

 

"Asanas werden wirkungsvoller, wenn sie nach guter Vorbereitung und in der richtigen Form ausgeführt werden."

Acharaya Swami Prakashananda Saraswati

 

 

Atem

Atme durch die Nase, es sei denn, die Anweisung Iautet anders. Versuche Atem und Asana zu koordinieren.

 

Achtsamkeit

Die Achtsamkeit ist beim Üben das Wichtigste. Der Sinn von Asana Iiegt darin, alle Ebenen unseres Seins, die physische, pranische, mentale, emotionale, psychische und spirituelle zu beeinflussen und zu harmonisieren.

Anfangs wirkt es, als ginge es nur um die körperliche Ebene. Asanas haben jedoch tiefgreifende Wirkungen auf jeden Teil des Seins.

Achtsamkeit kann hier folgendermaßen verstanden werden: ein bewusstes Beobachten der Bewegung, der Haltung, der Verschmelzung des Atems mit dem gedanklichen Zählen, der Bewegung von Prana, der Empfindungen im Körper, in den Chakras und, was besonders wichtig ist, aller Gedanken und Gefühle. Teil des Begriffs Achtsamkeit ist die Akzeptanz eines jeden Gedankens, der aufsteigt. Diese Art der Achtsamkeit ist entscheidend, damit die Übungen ihre optimale Wirkung zeigen.

 

Rechte oder linke Seite

Für die meisten Rechtshänder ist es einfacher, ein Asana mit rechts zu beginnen. Dadurch ist die rechte Seite besser entwickelt. Ist das Asana vertraut, sollte mit links begonnen werden.

 

Entspannung

Shavasana kann jederzeit während der Asana Übung eingefügt werden, besonders nach körperlicher oder mentaler Ermüdung.

Nach Beenden des Asana Programms folgt Shavasana.

 

Reihenfolge

Nach Shatkarmas folgen Asanas, dann Pranayama. Hieran schließen Pratyahara und Dharana an, was zur Meditation führt.

 

Gegenbewegung

Beim Üben der Mittelgruppe oder Asanas für Geübte ist darauf zu achten, dass den rückwärtsbeugenden Asanas, vorwärtsbeugende folgen und umgekehrt. Das gleiche gilt für Übungen, die eine Seite des Körpers berühren. Die andere Seite folgt danach. Die Gegenbewegungen sind wichtig, um den Körper wieder in einen ausgeglichenen Zustand zu führen.

 

Zeit des Übens

Asanas können zu jeder Tageszeit ausgeführt werden, außer nach einer Mahlzeit. Die beste Zeit ist zwei Stunden vor und während des Sonnenaufgangs. Diese Zeit heißt im Yoga Brahmamuhurta; sie ist für höhere Übungen besonders empfehlenswert. Zu dieser Zeit ist die Atmosphäre rein, die Magen-Darmfunktion ruht. Der Geist ist noch frei von Eindrücken. Es ist die ideale Vorbereitungszeit für einen Iangen Tag. Am Abend sind die zwei Stunden vor und nach Sonnenuntergang geeignet.

 

Schwangerschaft

Viele Asanas sind in der Schwangerschaft hilfreich. Vor dem Üben sollte sich die werdende Mutter mit der Hebamme, dem Arzt oder einer kompetenten Yogalehrerin absprechen.

Anstrengung sollte vermieden werden und Umkehrhaltungen sind in der letzten Phase der Schwangerschaft ungeeignet.

 

Altersbegrenzung

Asanas können von Menschen jeden Alters und Geschlechts ausgeführt werden.

 

Platz zum Üben

Übe stets in einem gut gelüfteten und ruhigen Raum. Es kann auch im Freien geübt werden, z. B. in einem Garten mit Bäumen und Blumen. Setze dich nicht starkem Wind, Kälte oder verschmutzter Luft aus. Vermeide das Üben in der Nähe von Möbeln, einem offenen Feuer oder Ähnlichem, was einen freien Fall besonders bei Übungen wie Sirshasana gefährlich macht. Viele Unfälle geschehen beim Fallen auf einen Gegenstand. Die Übung unter einem Ventilator sollte ebenfalls vermieden werden.

 

Unterlage

Benutze eine Decke oder Yogamatte aus Naturfasern – sie dient der Isolierung zwischen Körper und Erde. Eine Matratze ist ungeeignet; sie gibt der Wirbelsäule nicht genügend Halt.

 

Kleidung

Während der Übung trage leichte, lockere und bequeme Kleidung. Brille, Uhr und Schmuck werden vorher abgelegt.

 

Bad

Vor den Asanas kannst du eine kalte Dusche nehmen. Es erhöht die Wirkung der Asanas.

 

Entleerung von Blase und Darm

Ehe du mit der Übung beginnst, sollten Blase und Darm entleert werden.

 

Leerer Magen

Der Magen sollte beim Ausführen von Asanas leer sein. Um sicher zu sein, übe die Asanas frühestens drei bis vier Stunden nach einer Mahlzeit.

 

Ernährung

Es gibt keine besonderen Ernährungsvorschriften. Nach einiger Zeit der Übung wird sich das Verlangen nach natürlicher Nahrung in der richtigen Menge einstellen. Du brauchst nicht zum Vegetarier werden. Dringst du zu höheren Ebenen vor, ist vegetarische Ernährung eine große Hilfe.

Ein Yogi füllt die Hälfte seines Magens mit Nahrung, ein Viertel mit Wasser und ein Viertel bleibt leer.

Vermeide stark säurehaltige, gasbildende, schwere, stark fetthaltige oder überwürzte Nahrung, besonders wenn du Asanas mit spirituellem Hintergrund ausführst.

 

Überanstrengung vermeiden

Übe Asanas in angemessener Weise ohne Überanstrengung. Anfänger empfinden ihren Körper zu Beginn oft als steif, aber nach einigen Wochen regelmäßiger Übung werden die Muskeln geschmeidiger.

 

Einschränkungen

Menschen mit Knochenbruch, chronischen Erkrankungen wie Geschwür, Tuberkulose und Bruch oder die eine Operation hinter sich haben, sollten einen Yogalehrer, Arzt oder Heilpraktiker befragen, bevor sie mit Asanas beginnen.

 

Dauer der Asanas

Wenn du einen starken Schmerz verspürst, unterbrich die Übung. Konsultiere notfalls einen Arzt.

 

Umkehrhaltungen

Sie sind ungeeignet bei Herzproblemen, Bluthochdruck, Arteriosklerose, grünem Star, akuter Ohrinfektion oder Hirnerkrankungen. Bei Halswirbelproblematiken dürfen keine Asanas ausgeführt werden, in denen der Nacken das Gewicht trägt. Wenn der Kopf tiefer ist als der Rumpf (halbe Umkehrhaltung), gelten die allgemeinen Hinweise zu den Umkehrhaltungen.

 

Beenden der Asana

Beende ein Asana, wenn du dich unwohl oder überfordert fühlst.