Ahimsa – der Sprache des Herzens lauschen

 

„Es braucht ein Bewusstwerden, was wir mit unserer Sprache in den Herzen der Menschen bewirken.“

Anselm Grün, Benediktinermönch

 

 

Eiryu bietet Kommunikation, Budo und Yoga. Was auf den ersten Blick wie drei verschiedene Bereiche aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als drei Äste eines Baumes.

 

Die gemeinsame Wurzel ist Ahimsa „frei von Gewalt zu sein“, so wie es Gandhi zum Ausdruck gebracht hat. In der gewaltfreien Kommunikation steht die Verbindung von Herz zu Herz im Mittelpunkt. Oft hört der Mensch im Streit auf die Worte, nicht jedoch auf die Gefühle seines Gegenübers, und noch weniger auf dessen Bedürfnisse. Sagt jemand zum Beispiel „Nie hörst du mir zu!“ führt dies oft zu einer Gegenattacke wie z. B. „Lass mich doch mal ausreden!“. Ein unausgesprochener Zweikampf der Worte entbrennt. Die Emotionen sowie die darunter liegenden Bedürfnisse, werden kaum mehr wahrgenommen – das Herz verschließt sich.

 

Das Mitgefühl ist der Schlüssel für ein tieferes Verstehen. Allein das nichtwertende Zuhören kann eine ungeheuerliche Entlastung bringen. Diese Kraft durfte ich am eigenen Leib erfahren als ich vor Jahren auf meinem ersten Kommunikationslehrgang war. Ich kritisierte massiv einen Kommunikationstrainer. Mein Gegenüber hörte zu. Er lauschte jedem meiner Worte als wären sie etwas sehr Wertvolles. Mein Zorn verpuffte. Ich war überrascht über die Tiefe des inneren Friedens, der einsetzte – ohne den Eindruck von Manipulation. Das ist verwirklichtes Ahimsa, anderen ohne Abwehr zu begegnen.

 

Im Budo gilt dasselbe. Sunzi, der chinesische General und Philosoph, schreibt in seinem Kriegskunstklassiker ‚Die Kunst des Krieges‘ vermittelt „Siegen ohne zu kämpfen". Aber was konkret tun, wenn ein physisch überlegener Angreifer einen attackiert? Die Lösung: Nicht mit Kraft gegen Kraft reagieren – dann verlierst du. Bleib in deiner Mitte und nutze die Kraft des Gegners. Beende den inneren Kampf. Das ist die Essenz von Budo. Damit einher geht oft eine wundersame Wandlung: der vermeintliche Feind wird plötzlich zu einem verwirrten Freund, der deine Hilfe braucht.

 

Im Yoga wird diese Auflösung von Gewalt, Konflikt und Zwang auf die innere Ebene transferiert. Das erste Yama, der erste yogische Grundsatz heißt Ahimsa. Hier hat Ahimsa zwei Gesichter. Das eine ist das soziale Gesicht: friedvoll seinen Mitmenschen zu begegnen. Und das andere ist das individuelle Gesicht: sich achtsam selbst begegnen. In dieser Grundhaltung von Achtsamkeit und Auflösung von körperlichen, mentalen und emotionalen Anspannungen liegt die Kraft des Yoga. Yoga ist damit eine Methode, um einschränkende Muster gehen sowie die eigene Authentizität aufstrahlen zu lassen.

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