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Wie man durch Ninja-Kriegskunst empathischer wird

Es ist Nacht. Ein Straßenzug im Japan des 8. Jahrhunderts. Der Ninja konzentriert sich auf seinen Auftrag. Er soll das Oberhaupt einer mächtigen Familie töten, um seinem Lehnsherrn politische Vorteile zu sichern. Er schleicht durch das Haus, klettert in den Dachstuhl und sucht sich einen Platz direkt über seinem Opfer. Der Ninja platziert einen langen Faden knapp über dem geöffneten Mund des Schlafenden und lässt wenige Tropfen Gift daran hinabrinnen. Mit einem letzten Husten stirbt der Mann in seinem Bett. Auftrag erfüllt. So wie er ins Haus gelangt ist, stiehlt sich der Attentäter wieder hinaus ins Dunkel. Er setzt weitab vom Haus über eine Mauer und ist verschwunden. Was bleibt, ist eine Leiche und das Rätsel um ihren Tod.

 

Eine Szene wie aus einem Kinofilm oder einem Roman. Das Bild des Westens vom Ninja ist sehr einseitig: „Der mysteriöse Schattenkämpfer aus dem fernen Osten und sein tödliches Geschäft – kalt, skrupellos und effektiv.“ Dabei haben Romantisierung und Wahrheit nur wenig miteinander zu tun. Es wird oft ausgeblendet, dass diese Menschen mehr waren als Hollywood ihnen zugesteht. Die jahrelange Ausbildung bezog sich nicht nur auf das Schleichen und Kämpfen. Die Ninja, auch Shinobi genannt, waren in vielen Disziplinen versiert: Flucht, Tarnung, Heilkunde, Geographie, strategische Planung; aber vor allem waren sie hochgradig empathisch geschult. Es mag paradox klingen, einem der gefährlichsten Elitekämpfer der Zeitgeschichte hochgradige emphatische Kompetenzen zusprechen zu wollen. Und doch ist es so. Kampfkunst und Respekt gehören seit jeher zusammen, wie Tag und Nacht. Denn da wo es Schatten gibt, muss auch immer ein Licht leuchten…

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